Mit der Schleifung der Festungsanlagen ergab sich in Wien ab der Mitte des 19. Jahrhunderts eine neue Möglichkeit einer innerstädtischen Stadtentwicklung. Die großzügige Straßenanlage der Ringstraße und die Parkanlagen waren beispielhaft und stellen ein einzigartiges System öffentlicher Räume dar. Stadt und Staat feierten sich mit repräsentativen Gebäuden wie Opernhaus, Burgtheater, Parlament, Rathaus, Universität etc. Die privaten Paläste sind bis heute eindrucksvoll und doch auch Beispiele einer Immobilienspekulation. Schnell wurde die Wiener Ringstraße zum Inbegriff einer effektvollen Kulisse einer mondänen Gesellschaft. Der zweiteilige Kurs stellt Geschichte, Architektur und Gesellschaft der Wiener Ringstraße vor und versucht hinter die Kulissen zu blicken. Wer waren die Architekt*innen, die Bauherren und die Bewohner*innen?
Klaus J. Loderer hat an der Universität Stuttgart Architektur und Städtebau mit dem Schwerpunkt Architekturgeschichte studiert. Er ist als Redakteur, Kulturjournalist und Bauhistoriker tätig und unterrichtet an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen Architekturgeschichte.