Außereheliche Liebesbeziehungen gab es an Fürstenhöfen schon immer, mehr oder weniger skandalträchtig. Und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. In Frankreich hat König Ludwig XIV. seine Geliebten als Teil des Hofstaats institutionalisiert und so Vorbild gegeben für andere Regenten. Welche Aufgaben hatten die Titularmätressen zu bewältigen? Wie meisterten sie das höfische Ränkespiel? Alle Favoritinnen wurden eine Zeitlang vom Regenten geliebt und doch irgendwann durch eine Nachfolgerin ersetzt. Verschiedene Mätressen konnten dank ihrer Persönlichkeit hohes Ansehen erringen, andere überzog man mit Hass und Häme. Viele sind, nachdem sie die Gunst des Herrschers verloren hatten, in Armut verfallen. Einige dagegen konnten begütert ihren Lebensabend verbringen.
Susanne Roller ist Historikerin, Politologin und Germanistin.