Salvador Dali ist eine Legende; alles an ihm hat das Maß des Gewöhnlichen verlassen. Er ist einer der bekanntesten Künstler der Welt, vielleicht der exzentrischste, sicher der auffallendste. Er hat mehr Kommentare zu seinem rätselhaften Werk geschrieben als andere Künstler*innen, doch sind seine „Erklärungen“ selten weniger geheimnisvoll als die Bilder selbst. In den 1920er-Jahren trat er der in Paris gegründeten Gruppe der Surrealisten bei, die versuchte im direkten Kontakt mit dem Unterbewussten eine Quelle der Inspiration für ihre literarischen und malerischen Werke zu finden. Obwohl wir Dalis Bilder niemals ganz verstehen werden, wirken sie seltsam zwingend auf uns, verstören uns mit ihren merkwürdigen Symbolismen und verqueren Motivkombinationen. Darüber hinaus steigert Dalis brillante Maltechnik noch ihre Wirkkraft und auch die oft exotischen Bildtitel bieten uns kaum einen Ausweg aus unserer Verwirrung.
Ulla Groha studierte Kunstgeschichte, Publizistik und Deutsche Volkskunde in Mainz und Dijon. Seit 1998 ist sie freiberufliche Kunsthistorikerin und Museumspädagogin bei verschiedenen Bildungseinrichtungen der Region und der Staatsgalerie Stuttgart.