Foto: Wolfram Linnebach Justinus Kerner (1786–1862) war Arzt und Dichter, aber sein Alleinstellungsmerkmal war die Gastfreundschaft: in den vierzig Jahren, in denen er in seinem Haus lebte, hatte er rund eintausend verschiedene Gäste. So verwandelte er Weinsberg in ein Zentrum des kulturellen und intellektuellen Austausches vor dem Hintergrund der Ideenwelt seiner Zeit, der Epoche der Schwäbischen Romantik. Weinsberg wurde durch ihn zu einem „schwäbischen Weimar“. Im Jahre 1908 wurde das Kernerhaus zu einem literaturhistorischen Museum. Im Erdgeschoß desselben befindet sich eine literaturhistorische bzw. medizinhistorische Dokumentation, die uns durch das Leben von Justinus Kerner führt. Zu sehen sind zum Beispiel persönliche Gegenstände und literarische Erzeugnisse. Der erste Stock enthält antiquarische Möbel und Exponate aus Kerners reicher Kunstsammlung. Je nach Zeit und Interesse können auch der Geisterturm am westlichen Ende des Kernergartens und das kleine Gästehaus am östlichen Ende besichtigt werden.