Episches Theater am Beispiel von Bertolt Brechts und Kurt Weills Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“
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Im Theater steht das Spiel(en) im Mittelpunkt: das Spiel mit der Illusion. Bertolt Brecht führt diese in seinem „epischen Theater“ ad absurdum, indem er bewusst auf Verfremdungseffekte setzt. Sein Ziel: das Publikum aufrütteln. In unserem Seminar werden wir uns mit dem Konzept des „epischen Theaters“ auseinandersetzen: Wir stellen es dem sogenannten „aristotelischen“ Theater gegenüber, analysieren seinen Entstehungshintergrund, die didaktische Intention der „Ideologiezertrümmerung“ und Brechts Verfremdungseffekt. Zu denken ist hierbei etwa an die Illusionsbrechung, die Durchbrechung der „vierten Wand“ oder Brechts „Materialverwertung“. Unser theoretisches Wissen wollen wir dann an Brechts und Kurt Weills Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ erproben. Laut der Staatsoper Stuttgart eine „Fabel einer an den eigenen Utopien zugrunde gehenden Paradiesstadt, in der es nur noch eine Todsünde gibt – die Zahlungsunfähigkeit.“ Wir werden uns mit Inhalt, Wirkungsgeschichte und Deutungsansätzen befassen. Eine vorige Lektüre des Stücks ist sinnvoll, jedoch keine Voraussetzung.
Nina Piorr ist Kultur- und Literaturwissenschaftlerin M. A. und Autorin, seit Januar 2024 leitet sie eine vhs-Außenstelle von Öhringen.