Vortragsreihe „Gerechtigkeit als Mittel der Versöhnung?"
Aufarbeitung und Neubeginn: Was wir von Kolumbien lernen können
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Wie kann eine Gesellschaft nach Jahrzehnten von Gewalt und Bürgerkrieg zu Frieden und Versöhnung finden? Dieser Frage widmet sich Kolumbien seit dem Friedensabkommen von 2016 auf neue, teils überraschende Weise. Im Mittelpunkt steht die sogenannte Transitional Justice – ein System, das begangenes Unrecht aufarbeitet, Verantwortung anerkennt und Wege zur Wiedergutmachung sucht. Kolumbien erhält weltweit Aufmerksamkeit für seinen innovativen Ansatz, der nicht auf Strafe, sondern auf Versöhnung und Opferorientierung setzt. Dabei wird versucht, durch Wahrheit, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung den Grundstein für eine gerechtere und friedlichere Gesellschaft zu legen. Gleichzeitig sind der Friedensprozess und auch die Transitional Justice Mechanismen im Land selbst teils sehr umstritten. Der Vortrag stellt dieses Modell vor, beleuchtet seine Chancen und Herausforderungen und fragt, was andere Länder aus dem kolumbianischen Beispiel lernen können. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Gerechtigkeit als Mittel der Versöhnung?“, in der in den vergangenen Semestern bereits Ruanda, Argentinien und Südafrika im Fokus standen. Prof. Dr. Stefan Peters ist Professor für Internationale Beziehungen und Friedensforschung an der Justus-Liebig-Universität Gießen und wissenschaftlicher Direktor des Deutsch-Kolumbianischen Friedensinstituts mit Sitz in Bogotá.
In Kooperation mit: Citykirche Ludwigsburg, Förderverein Zentrale Stelle e.V.