Nelken gegen das Vergessen

Foto: Axel Eberhardt
Erinnerungskulturen in Portugal seit der Nelkenrevolution
Als um 0 Uhr 25 des 25. April 1974 das Lied Grândola, vila morena von José Afonso im portugiesischen Rundfunk ertönte, wurde den Eingeweihten deutlich, dass das Ende der längsten Diktatur Westeuropas unmittelbar bevorstand. Am späten Nachmittag war es soweit: Die Machthaber der Diktatur verließen das Land ins Exil und hinterließen eine freudetrunkene Bevölkerung, die den öffentlichen Raum besetzte, Salazar-Statuen demontierte und demokratische Parolen skandierte.
Wie ist es der portugiesischen Politik und Gesellschaft gelungen, nach 48 Jahren Diktatur zu einer stabilen Demokratie zu gelangen? Wie lässt sich die historische Anomalie eines Landes erklären, dessen Weg in die Demokratie durch einen Militärputsch geebnet wurde? Ein Schlüssel zum Verständnis des portugiesischen Sonderwegs führt über die rasche Aufarbeitung der Diktatur und die Etablierung einer demokratischen Erinnerungspolitik.
Der Vortrag beleuchtet den Prozess der Kristallisierung der Nelkenrevolution zum Erinnerungsort der portugiesischen Demokratie nach 1974. Während die Erinnerung an den 25. April lange Zeit als gesellschaftliches Band diente, werden gegenwärtig einige Mythen der Revolution hinterfragt. Wie steht die portugiesische Gesellschaft nach 50 Jahren zu ihrer geliebten Revolution?   
Prof. Dr. Teresa Pinheiro bekleidet am Institut für Europäische Studien der TU Chemnitz die Professur „Kultureller und sozialer Wandel“.
Generalkonsul Dr. Hernán Leandro Amado spricht das Grußwort.

In Kooperation mit: Generalkonsulat von Portugal in Stuttgart




1 Abend, 26.04.2024
Freitag, 19:00 - 20:30 Uhr
1 Termin(e)
Fr 26.04.2024 19:00 - 20:30 Uhr Kulturzentrum, Wilhelmstraße 9 /1, 71638 Ludwigsburg, kleiner Saal, Hochparterre
Prof. Dr. Teresa Pinheiro
2411004 
Abendkasse: 8,00 € (6,00 €)