Mit der Industrialisierung ging ein explosionsartiges Wachstum der Städte einher, deren Einwohner*innenzahl sich bisweilen innerhalb eines Jahrhunderts verzehnfachte. Lärm, Hektik, Reizüberflutung prägten den Großstadtmenschen ebenso wie die Fülle kultureller und kommerzieller Angebote. Schon früh wurde das Großstadtleben Leitthema der zeitgenössischen Lyrik. Deren unterschiedliche Stilströmungen – Naturalismus, Expressionismus, Neue Sachlichkeit – betrachteten die Metropolen und ihre Bewohner*innen aus unterschiedlichsten Perspektiven. Der literaturhistorische Vortrag stellt ausgewählte Beispiele der deutschen, meist auf Berlin bezogenen Großstadtlyrik vor und bettet diese in historische, soziologische und kulturelle Zusammenhänge ein.
Markus Golser studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie sowie Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte an den Universitäten Würzburg und Mainz.