Fotolia_17295228_XXL_TomMalerei als Seismograf der Seele
Zeitlebens erfolgloser, finanziell von seinem Bruder abhängiger Melancholiker mit autoaggressiven Anfällen – kaum ein Künstler wird so sehr über eine tragische Biografie wahrgenommen wie Vincent van Gogh (1853–1890). Doch definiert vermeintlicher Wahnsinn noch kein Genie, das Leben nicht die Bedeutung des Werks. So wird der kunst-, nicht künstlerhistorische Vortrag den Blick auf ein Œuvre lenken, das seinen Schöpfer als Begründer expressionistischer Kunst definiert, indem es die Objektwelt in ihrer subjektiven Empfindung darstellt. In einem rauschhaften Malprozess wurden die, meist unspektakulären, Motive dynamisiert und dramatisiert. Der Betrachtende nimmt Teil am inneren Erleben van Goghs. Markus Golser studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie sowie Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte an den Universitäten Würzburg und Mainz.