Französische Originalfassung mit deutschen Untertiteln Regie: Ladj Ly (FSK 16)
In Victor Hugos Gesellschaftsepos „Les Misérables“ geraten Menschen unter Stress. Das vielfältige Elend, in dem sie leben, wirkt intuitiv wie eine übermächtige Gravitationskraft, vor allem in moralischer Hinsicht. Doch längst nicht alle Menschen in Not, verhalten sich mies. Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit sind möglich. Soziale Ausgrenzung auf Grund identitärer Zuschreibungen sind Verstöße gegen den Sozialvertrag, der seit 1789 gilt. Doch gilt der auch heute noch, in den vermeintlich so berüchtigten französischen Vorstädten? Setzen sich die Guten ähnlich wie Jean Valjean immer noch gegen die Kräfte durch, die Menschen nach unten ziehen? Wie steht es um die Befindlichkeiten der Jugendlichen aus den Cités, die dabei sein wollen und gegen unsichtbare Wände laufen? Gehört die Trikolore, die sie zu Beginn des Films voller Inbrunst schwenken, nur denen, die sie ausgrenzen? Und wie steht es um die Polizisten und ihre Angst vor den Jugendlichen? Der Regisseur Ladj Ly ist in einer Cité aufgewachsen. Seine Version der „Elenden“ ist verstörend, erhellend und auf moderne Art sehr französisch.
In Kooperation mit: Ökumenische Fachstelle Asyl, Terre des hommes
Im Rahmen unseres Schwerpunktthemas präsentiert die Volkshochschule Ludwigsburg in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern ausgewählte Filme. Diese Filme behandeln aktuelle, politische und gesellschaftskritische Themen. Freuen Sie sich auch auf fremdsprachige Filme, die meist in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt werden. Vor jeder Filmvorführung erhalten Sie eine kurze Einführung zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des Films. Im Anschluss folgt eine moderierte Diskussion, bei der Sie sich über das Thema und die Handlung des Films austauschen können. Diskutieren Sie mit und entdecken Sie neue Perspektiven!